Syrien, ein Land vor dem Abgrund – im März 2011

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Unter dem Eindruck von Gewehrsalven  – “ Freudenschüsse für  al- Assad“ –  verlassen wir Damaskus als wohl eine der letzten Reisgruppen vor dem Krieg.

Eine zweiwöchige Rundreise durch ein Land,  das fast alle grossen Kulturen zur Durchreise und  die fruchtbaren Euphratebenen als Reiseproviant genutzt haben. Die ältesten Spuren liegen im nun 5000 Jahre sumerischen alten Mari  am Euphrat. Weiter im Norden befinden sich Ausgrabungen aus elamischer Zeit.  In der Nähe der Mittelmeerküste wurde  1400 vor Christus  das erste  canaanitisches Alphabet mit Keilschriftzeichen entwickelt und geschrieben.  Später wurde das Land Teil Ägyptens, des hethitischen Reiches,  Assyriens,  Israels,  Babylons und Parthiens.  Alexander der Große zog ebenso durch Syrien wie später die Römer,  christliche Kreuzfahrer und Muslime. Alle haben einzigartige kulturelle Spuren hinterlassen, die jetzt im Sturm des Bürgerkrieges weitgehend zerstört sind.

Die Landschaften Syriens sind ebenso vielfältig.  Fruchtbare Ebenen am Euphrat, Wüsten mit Karawansereien im Zentrum,  Gebirge im Norden und Westen. Für die Menschen gab es  bis 2011   die leise Hoffnung auf eine langsame Verbesserung der Lebensumstände.  Jetzt stehen das Land,  die Kultur und die Bevölkerung vor dem Nichts und ohne jede Perspektive für eine gute Zukunft.

 

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